Ich habe schon so einige Uhren besessen, sowohl Quartz, Automatik als auch Smartwatch. So habe ich aktuell noch die TicWatch C2+ in Benutzung. Der Nachteil ist halt, dass man sie am Tag einmal laden muss. Das Watchface ist beliebig austauschbar. Da habe ich ein schönes dezentes Exemplar gefunden. Leider haben Smartwatches wegen Stromverbrauch immer nur schwarzen Hintergrund. Doch wollte ich gerne eine weiße Uhr haben. Dann habe ich noch eine Automatik von Vostock. Das ist ein riesen Klopper und extrem dick, wenig dezent. Meine Zeppelin ist dezenter, aber auch nicht mehr so mein Geschmack. Dieser entwickelt sich halt weiter und derzeit gefällt mir der extrem reduzierte, minimalistische Bauhausstil sehr gut. Auch wollte ich wieder eine Automatik haben. So habe ich intensiv nach Modellen in Richtung Bauhaus und Minimalismus gesucht. Es finden sich einige Uhren in diese Richtung, doch hat mich kaum ein Exemplar wirklich überzeugt. So sind die Uhren von Braun sehr schön und schlicht, haben leider aber einen extrem breiten Rahmen um das Ziffernblatt. Das ist leider oft der Fall. Mich spricht aber ein schmaler Rand mit Ziffernblatt bis weit nach außen an. Lange Zeit war nach der Recherche die Junghans Form A mein Favorit. Die sieht noch schöner aus, als die Max Bill Bauhaus und hat einen schönen schmalen Rand mit konkav versenktem Glas. Mit einer Dicke von um 9,5mm wäre das schon sehr gut und sicher angenehm zu tragen. Obwohl ich mit meiner Sternglas-Quartz keine guten Erfahrungen gemacht hatte – optisch Klasse, Uhrwerk blieb aber zeitweise stehen – habe ich dann doch mal wieder nach der aktuellen Produktpalette geschaut. Und siehe da, in 2021 kam die Asthet neu raus. Die Entwicklung wurde per Crowdfunding finanziert. Das Teil hat mich schlichtweg umgehauen. Hier meine Gedanken:
Die Sternglas Asthet ist also eine Automatikuhr. Es ist das Werk von Miyota 9015 verbaut, welches recht flach ist und von dem man sehr gute Dinge liest. Es gilt als langlebig und wird viel verkauft. Sternglas hat damit eine Uhr gebaut, die lediglich 8,5mm hoch ist. Eigentlich gilt die Regel – je flacher, desto teurer. Doch hierbei ist dem nicht so. Die UVP mit 399€ ist schon eine Kampfansage für so eine schmale Uhr, die auch noch Saphirglas und Datum verbaut hat. Neben den tollen technischen Daten finde ich die Uhr auch optisch extrem ansprechend. So wölbt sich das weiße Ziffernblatt am Rand hoch und geht direkt in das Glas über. Das Ziffernblatt ist sehr aufgeräumt und aufs Wesentliche reduziert, ohne als Bahnhofsuhr zu enden. Die Zeiger sind ebenso schön schlicht gehalten. Es ist eine moderne schlichte Uhr, die auf mich eine große Faszination ausübt und das zum extrem attraktiven Preis. Eine Junghans wäre mehr als doppelt so teuer, eine Nomos gar 10fach. Da bezahlt man den Namen. Sternglas ist halt noch eine junge Marke. Aber warum nicht, wenn Qualität und Optik stimmen? Ich hoffe, ich habe mit der Asthet mehr Glück, als mit der Sternglas Hamburg. Ein Wermutstropfen ist dabei, weder Zeiger noch Ziffernblatt haben Leuchtmasse verbaut.
Hier wie gehabt ein paar Bilder von mir.